Freitag, 26. Dezember 2008

Weihnachten 2008


Ich durfte also am Mittwoch Weihnachten in einer Stadt, die immerhin den 17. Platz auf der Liste der Millionenstädte der Welt einnimmt, verbringen. Einerseits fand ich das Fest sehr ähnlich und andererseits komplett anders.

Aber bevor ich dazu komme erzähl ich noch ein bisschen von der Familienfeier, die wir einen Tag davor besucht hatten: Vivi`s "Onkel" (naja eigentlich ist es nicht ihr Onkel, aber weil wir beide nicht genau wissen wie man zu so einem Verwandten sagt ist es halt der "Onkel" ) hatte am Dienstag Geburtstag und wir waren eingeladen. Wir mussten eine Stunde dorthin fahren und ich war sehr erstaunt als mir auf der Fahrt erzählt wurde, dass man von dem einen Ende Limas, bis zum anderen Ende mit dem Auto bestimmt 7 Stunden unterwegs ist!! Kann man das glauben oder sich nur irgendwie vorstellen?? Immerhin kann man in 7 Stunden schon fast ganz Österreich durchqueren.

Die Feier selber war seeehr groß (ich dachte ja unsere Familienfeiern sind schon groß angelegt) Und dort war das sogar nur ein kleiner Teil der Familie - ich hab ca. 40 Personen gezählt)




Für mich war das auf jeden Fall ein Erlebnis eine richtig große Geburtstagsfeier in Lima zu erleben, also auch mit typischem peruanischem Buffet und darauffolgendem Kerzenausblasen, Singen und Kuchenessen.

Aber jetzt komm ich zu dem Teil der viele wahrscheinlich mehr interessieren wird: Wie ist Weihnachten in Südamerika!

Unsere kleine, vorübergehende WG (Sebastian, Vivi und ich) war bei Vivi`s echten Onkel Lucho eingeladen. Man muss wissen: hier beginnen alle Feiern sehr spät (auch die andere Geburtstagsfeier hat erst um 22 Uhr begonnen). Das ist schon sehr ungewohnt für mich...
In meinen Augen eine eigenartige Tradition, wobei ich es bei Weihnachten noch verstehe, weil erst um 00:00 die Geschenke ausgepackt werden.


(klein Cobu)

Um 10 Uhr hat die Mette begonnen, die aber nur Vivi`s Tante und ich besucht haben. Die anderen waren nicht interessiert daran und haben zuhause auf uns gewartet. Eigentlich wollte ich gar nicht in die Kirche gehen, weil ich mir gedacht hab: "ich werd eh nix verstehn", aber meine liebe Mami hat mich davon überzeugt, es wäre doch interessant eine peruanische, katholische Messe zu sehn. Und natürlich hatte sie recht! Ich musste aber öfter Grinsen, weil es für mich doch eigenartig war wie alle bei den fröhlichen Liedern zu klatschen begannen und der Pfarrer mit einer kleinen Jesuspuppe hochgehalten durch die Reihen ging.... *gg*



Außerdem fand ich sehr interessant, dass ihre Tante das ganze als besinnlich und ruhig beschrieben hat: Die Lieder waren eher heiter, unterhaltsam und es wurde dazu geklatscht, während der Predigt hat ein Handy geläutet und man konnte von draußen immer wieder Feuerwerkskörper und Autoalarmanlagen abgehen hören.

Zuhause waren schon alle hungrig und als wir dann da waren haben wir bald mit dem Essen begonnen: Truthahn mit diversen Beilagen wie Apfelmousse, Brei von der süßen Kartoffel und vieles andere, wobei ich keinen Schimmer hab wie das alles heißt.



Hier gibt es zwar in manchen Haushalten Christbäume, aber so wie ich das verstanden habe ist es eher üblich die Geschenke vor eine aufgebaute kleine Krippe im Wohnzimmer zu legen. Auch bei uns war das so. (Ich muss zugeben, der Christbaum hat mir ein bisschen gefehlt)
Aber ich hab mich sehr über die Geschenke gefreut die ich bekommen habe...hab ja nicht damit gerechnet und so ist das noch schöner. ;)
Sebastian hat sich sehr über meinen Bildband von Österreich gefreut und Vivi war ganz begeistert, dass sie endlich wieder einen funktionierenden Kapotaster und ein Stimmgerät für die Gitarre besitzt.


(Lucho)



( Also wie funktioniert das Kinderspielzeug jetzt!!??) *g*






Das war die Geschichte von meinem ersten Weihnachten ohne meine Familie. Ich muss sagen, ich war in der Kirche kurz den Tränen nahe, aber im großen und ganzen wars ein großes Erlebnis für mich und ich bin froh, dass ich die Möglichkeit hatte dabei zu sein.

1 Kommentar:

karin hat gesagt…

liebe michi!
der weihnachtstrubel ist vorbei, nun haben wir endlich zeit dir weihnachtliche grüße und einen guten rutsch zu wünschen.
momentan ist es ruhig, aber der nächste trubel steht ins haus(julias geburtstag!)
am 30. gehen wir mit oma und opa in klagenfurt hänsel und gretel, danach bleiben sie ein paar tage bei uns.
sind schon neugierig auf deine eindrücke zum jahreswechsel in lima.
glg deine karin + family